1. Zustand des Zahnnervs
Der Zustand des Zahnnervs spielt eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, welche Behandlung sinnvoll ist. Grundsätzlich bestehen verschiedene Ausgangssituationen, die eine Therapie des Zahnnervs (lateinisch Pulpa) erforderlich machen. Sehr häufig beginnt eine Entzündung durch eine kariöse Stelle der Zahnhartsubstanz, die eine Eintrittspforte für Bakterien darstellt. Nicht immer müssen sofort Schmerzen dabei auftreten. Die Krankheitserreger breiten sich im Nervsystem aus und führen zu dessen Schädigung. Im Folgenden werden drei häufig auftretende Diagnosen genannt.
1.1 Heilbare Nerventzündung
Ausgangssituation ist der lebendige (vitale) Zahn. Der Zahnnerv ist derart entzündet, dass durch geeignete Maßnahmen die Entzündung ausgeheilt werden kann. In der Regel wird ein Medikament in den Zahn gegeben. Wirkt die Behandlung, ist eine Entfernung des Zahnnervens nicht notwendig. Der Zahn kann noch jahrelang schmerzfrei am Leben gehalten werden.
1.2 Nicht heilbare Nerventzündung
Ausgangssituation ist auch hier der vitale Zahn. Der Zahnnerv ist jedoch unwiederbringlich entzündet. Seine Heilung ist nicht möglich. Das Unterlassen einer Behandlung führt häufig zu immer stärker werdenden Schmerzen, die bis zu einer Vereiterung des Kieferknochens und folgenden chirurgischen Maßnahmen führen kann. Eine Entfernung des entzündeten Nervs ist unumgänglich. Alternativ kann eine Entfernung des Zahnes erwogen werden, was sicher die schlechtere Alternative darstellt.
1.3 Abgestorbener Nerv
In diesem Fall ist der Zahnnerv bereits abgestorben, der Zahn ist avital. Ursache kann eine vorangegangene chronische und somit schmerzfreie Entzündung sein. Aber auch nicht-bakterielle Ursachen wie Traumen durch Unfälle oder frühere Zahnbehandlungen können zu diesem Befund führen. In vielen Fällen ist der die Wurzelspitze umgebende Knochen geschädigt, was durch eine Röntgenaufnahme sichtbar gemacht werden kann. Bei größeren Knochenentzündungen kann eine chirurgische Maßnahme erwogen werden. Lesen Sie im Artikel "Wurzelspitzenresektion" mehr zu diesem Thema.
2. Diagnostik der Nerventzündung
Verschiedene diagnostische Maßnahmen helfen zur Findung der Diagnose. Zu den wichtigsten Diagnostika gehören die Überprüfung der Sensibilität, meistens ein Kältetest, das Klopfen am Zahn und ein Röntgenbild des entsprechenden Zahns. Bei einer Erkrankung mehrer Zähne in derselben Gegend ist nicht immer eine eindeutige Diagnose möglich.